Kunst
Silence&Color_Tücher
Eine transluzide Begegnung
… der Klang wächst aus der Stille, das Geräusch ebbt ab, im Nachklang klingt eine Ordnung an, bis alles wieder in Stille mündet …
(frei nach Hans Saner, aus: Anarchie der Stille, Basel, 1990)
Die Arbeiten von Hans-Peter Kistler für Silence & Color sind Untersuchungsergebnisse einer elementaren Befragung der Malerei und deren Grenzzuständen: Trägermaterial, Bindemittel, die Suche nach Erde oder Gestein für die Gewinnung von Pigmenten, Raumlicht, Reflektion, Ausnahme, Farbtiefe, Trocknungsphase, Schichtung, Schnittfläche, Oberflächenspannung, Rand, Skala, Staffelung, Oberflächenbeschaffenheit, Muster, Reihung, und die dazwischenliegenden Satzzeichen.
Gebrauchte Bettlaken der Diakonie Bethanien dienten als Basis und Bildträger einer Reihe von raumhohen transluziden Platten SilentColor in unterschiedlich erdigen Farbtönen für den Andachtsraum Raum der Stille des sich momentan noch im Bau befindenden neuen Diakoniezentrums in Zürich-Altstetten. Die Bettlaken wurden vollständig mit verschiedenen Pigmenten aus diversen Erdteilen durchtränkt und in weiteren Giessvorgängen in Epoxydharz eingebettet und ausgehärtet. Die liegende Position der Bettlaken wird verlassen und kann so in einer teilweise überlappenden Reihung aufgerichtet werden. Sie bildet eine Membran zwischen einer langen Fensterfront und Innenraum. Als Farbfilter wird diese wachsartig anmutende Tafelreihe für die unterschiedlichsten Erscheinungsformen des Tageslichtes sorgen und den Raum in eine geborgene Atmosphäre, einer synästhetischen Entsprechung von Stille tauchen.
Die Böden der Kipppaintings, welche als Wanne ausgebildet durch hohe Rahmen umschlossen sind, befinden sich während dem Giessen in einem geneigten Winkel. Das zähflüssige Giessharz findet dennoch selbst nivellierend zu seinem ewigen Horizont und bildet einen Keil. Nach einer Trocknungs- und Aushärtungsphase wird der Vorgang auf der anderen Seite wiederholt und zuletzt der restliche trapezartige Hohlraum mit einem neuen Farbton aufgefüllt. Ein präziser Längsschnitt durch den gesamten Block inklusive Rahmengeviert öffnet schliesslich die Sicht in die stattgefundenen Kippereignisse. In der Schnittfläche verlieren sich die Keile in unbestimmten Räumen, wobei die verblüffende Wirkung aus der effektiven räumlichen Tiefe dieser Kisten resultiert, als Vivisektion von Farbe, Form und Inhalt.
Weitere Zusammenstellungen sind unerhört präzise Setzungen aus ebenfalls mit Pigmenten eingefärbten, lichtdurchlässigen Tafeln im Verhältnis zu weiss grundierten Leinwänden und Keilrahmen aus Grauwasser, Persischrot Nickeltitangelb Kobaltblau. Die aufgefächerten Farbskalen Scales, Rot-Gelb-Blau dagegen sind bunte Partituren, welche auch in den Seitenrändern aus zahlreichen Farbschichten der gegossenen Blöcken Farbrinne, Zinkeisen Malachit ihren Anteil an dieser Buntheit signalisieren.
BALTSprojects, Zürich, im Dezember 2015
… der Klang wächst aus der Stille, das Geräusch ebbt ab, im Nachklang klingt eine Ordnung an, bis alles wieder in Stille mündet …
(frei nach Hans Saner, aus: Anarchie der Stille, Basel, 1990)
Die Arbeiten von Hans-Peter Kistler für Silence & Color sind Untersuchungsergebnisse einer elementaren Befragung der Malerei und deren Grenzzuständen: Trägermaterial, Bindemittel, die Suche nach Erde oder Gestein für die Gewinnung von Pigmenten, Raumlicht, Reflektion, Ausnahme, Farbtiefe, Trocknungsphase, Schichtung, Schnittfläche, Oberflächenspannung, Rand, Skala, Staffelung, Oberflächenbeschaffenheit, Muster, Reihung, und die dazwischenliegenden Satzzeichen.
Gebrauchte Bettlaken der Diakonie Bethanien dienten als Basis und Bildträger einer Reihe von raumhohen transluziden Platten SilentColor in unterschiedlich erdigen Farbtönen für den Andachtsraum Raum der Stille des sich momentan noch im Bau befindenden neuen Diakoniezentrums in Zürich-Altstetten. Die Bettlaken wurden vollständig mit verschiedenen Pigmenten aus diversen Erdteilen durchtränkt und in weiteren Giessvorgängen in Epoxydharz eingebettet und ausgehärtet. Die liegende Position der Bettlaken wird verlassen und kann so in einer teilweise überlappenden Reihung aufgerichtet werden. Sie bildet eine Membran zwischen einer langen Fensterfront und Innenraum. Als Farbfilter wird diese wachsartig anmutende Tafelreihe für die unterschiedlichsten Erscheinungsformen des Tageslichtes sorgen und den Raum in eine geborgene Atmosphäre, einer synästhetischen Entsprechung von Stille tauchen.
Die Böden der Kipppaintings, welche als Wanne ausgebildet durch hohe Rahmen umschlossen sind, befinden sich während dem Giessen in einem geneigten Winkel. Das zähflüssige Giessharz findet dennoch selbst nivellierend zu seinem ewigen Horizont und bildet einen Keil. Nach einer Trocknungs- und Aushärtungsphase wird der Vorgang auf der anderen Seite wiederholt und zuletzt der restliche trapezartige Hohlraum mit einem neuen Farbton aufgefüllt. Ein präziser Längsschnitt durch den gesamten Block inklusive Rahmengeviert öffnet schliesslich die Sicht in die stattgefundenen Kippereignisse. In der Schnittfläche verlieren sich die Keile in unbestimmten Räumen, wobei die verblüffende Wirkung aus der effektiven räumlichen Tiefe dieser Kisten resultiert, als Vivisektion von Farbe, Form und Inhalt.
Weitere Zusammenstellungen sind unerhört präzise Setzungen aus ebenfalls mit Pigmenten eingefärbten, lichtdurchlässigen Tafeln im Verhältnis zu weiss grundierten Leinwänden und Keilrahmen aus Grauwasser, Persischrot Nickeltitangelb Kobaltblau. Die aufgefächerten Farbskalen Scales, Rot-Gelb-Blau dagegen sind bunte Partituren, welche auch in den Seitenrändern aus zahlreichen Farbschichten der gegossenen Blöcken Farbrinne, Zinkeisen Malachit ihren Anteil an dieser Buntheit signalisieren.
BALTSprojects, Zürich, im Dezember 2015
Silent Paint, 2015
Pigmente und Epoxydharze, Bienenwachs auf Leinentuch
Silence & Color, BALTSprojects, Zürich, 2016
Pigmente und Epoxydharze, Bienenwachs auf Leinentuch, Installation am Fenster
Silent Paint, 2015
Pigmente und Epoxydharze, Bienenwachs auf Leinentuch
Silent Paint, 2015
Pigmente und Epoxydharze, Bienenwachs auf Leinentuch
Silent Paint, 2015, im Atelier, Beinwil am See
Pigmente und Epoxydharze, Bienenwachs auf Leinentuch
Silent Paint, 2015, im Atelier, Beinwil am See
Pigmente und Epoxydharze, Bienenwachs auf Leinentuch
Silent Paint, 2015, im Atelier, Beinwil am See
Pigmente und Epoxydharze, Bienenwachs auf Leinentuch
Silent Paint, 2014, Scan
Pigmente und Epoxydharze, Bienenwachs auf Leinentuch
Silent Paint, 2014, Scan
Pigmente und Epoxydharze, Bienenwachs auf Leinentuch
Silent Paint, 2014, Scan
Pigmente und Epoxydharze, Bienenwachs auf Leinentuch
Silent Paint, 2014, Scan
Pigmente und Epoxydharze, Bienenwachs auf Leinentuch