Kunst im Atelier
Tränen
Flüsse Ströme Fluten
Flüsse Ströme Fluten
Farbe ist Schatten in meinen Augen
Um in die Malerei einzusteigen brauche ich Rituale; Materialien wie Holz, Gewebe, Kunststoffe und Mineralien auch Fotografien trage ich zusammen, breite sie aus., schreite sie ab, lege neu hinzu oder entferne. Tagelang, wochenlang. Mit Hilfe von Chemie und Geometrie errichte ich Konstruktionen. Rechteckige Balken, Kästen, Leisten, alle auf Stelzen und im Blei und Wasser ausgerichtet, auf fahrbaren Rahmen mit Plastikbespannung, verstellen mein Atelier. Uralte Farbpigmente werden zusammen mit neuen Kunststoffharzen je zu einer Farbe angerieben. Grünspan, Malachit, Azurit, Kobalt und Ultramarin, Terra di Siena, Realgar, Chrom- und Neapelgelb, Zinnober, Eisenoxyd, gebrannter Ocker und Persischrot, vermischt mit Alkyd- oder mit Epoxydharzen.
Schicht um Schicht giesse ich die Farbe auf die Träger. Hauchdünne Lasuren bremsen das Licht, von schleierhafter Transparenz bis dichter Opazität. Jede Farbe bricht, zerstreut oder löscht die vorhergehende. Die Farbe fliesst über die Flächen, sie breitet sich aus bis Spannung sie aufhält. Manchmal tropft sie über die vorgegebene Ebene hinaus und tränt über das Gewebe. Die Zeit verstreicht. Das Fliessen erstarrt in Kristallisation. Die Durchlässigkeit wird minimalisiert. Jede vorangegangene Farbe steht im Schatten der nächsten Farbe, die Wirkung ist polychrom und grau. Die Sandwich-Ordnung lockt den Blick ins Innere, durch Zerstreuung und Ablenkung verweile ich. Ich folge dem Zufall als wäre es Absicht. Noch mehr Farbe ausleeren, bis das Bild voll ist, so lange bis ich mich selber sehen kann. An den spiegelnden Farboberflächen reflektiert sich alles um mich herum, die Welt ist in Malerei verwandelt. Im Januar 2005
Um in die Malerei einzusteigen brauche ich Rituale; Materialien wie Holz, Gewebe, Kunststoffe und Mineralien auch Fotografien trage ich zusammen, breite sie aus., schreite sie ab, lege neu hinzu oder entferne. Tagelang, wochenlang. Mit Hilfe von Chemie und Geometrie errichte ich Konstruktionen. Rechteckige Balken, Kästen, Leisten, alle auf Stelzen und im Blei und Wasser ausgerichtet, auf fahrbaren Rahmen mit Plastikbespannung, verstellen mein Atelier. Uralte Farbpigmente werden zusammen mit neuen Kunststoffharzen je zu einer Farbe angerieben. Grünspan, Malachit, Azurit, Kobalt und Ultramarin, Terra di Siena, Realgar, Chrom- und Neapelgelb, Zinnober, Eisenoxyd, gebrannter Ocker und Persischrot, vermischt mit Alkyd- oder mit Epoxydharzen.
Schicht um Schicht giesse ich die Farbe auf die Träger. Hauchdünne Lasuren bremsen das Licht, von schleierhafter Transparenz bis dichter Opazität. Jede Farbe bricht, zerstreut oder löscht die vorhergehende. Die Farbe fliesst über die Flächen, sie breitet sich aus bis Spannung sie aufhält. Manchmal tropft sie über die vorgegebene Ebene hinaus und tränt über das Gewebe. Die Zeit verstreicht. Das Fliessen erstarrt in Kristallisation. Die Durchlässigkeit wird minimalisiert. Jede vorangegangene Farbe steht im Schatten der nächsten Farbe, die Wirkung ist polychrom und grau. Die Sandwich-Ordnung lockt den Blick ins Innere, durch Zerstreuung und Ablenkung verweile ich. Ich folge dem Zufall als wäre es Absicht. Noch mehr Farbe ausleeren, bis das Bild voll ist, so lange bis ich mich selber sehen kann. An den spiegelnden Farboberflächen reflektiert sich alles um mich herum, die Welt ist in Malerei verwandelt. Im Januar 2005